Die Landeskoordinierungsstelle Sicherheit im Nachtleben Baden-Württemberg (LKS) mit dem Projekt nachtsam, die bereits im 5. Jahr Schulungskonzepte und Öffentlichkeitssensibilisierung gegen sexualisierte Gewalt im Nachtlebeben durchführt, startet eine neue Kampagne. Die LKS wird von der Frauenfachberatungsstelle
Frauenhorizonte - gegen sexuelle Gewalt e.V. in Freiburg verantwortet und ist vollfinanziert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.
FRAG DOCH, STATT EINFACH ZU MACHEN ist die direkte Ansprache an alle Feiernden - mit dem klaren Appell zum Konsens beim Feiern. Einverständnis einholen, bevor, eventuell auch unbeabsichtigt, Grenzen überschritten werden, ist der Wunsch der meisten Menschen. Dadurch kann im Nachtleben ein respektvolles und (n)achtsames Miteinander erlebt werden. Zu lange gingen die Appelle an Frauen, sich und ihre Getränke zu schützen, einen „sicheren“ Heimweg zu wählen, nicht allein nachts unterwegs zu sein, den Schlüssel zwischen den Fingern, ein Tränengas in der Tasche, einen Taschenalarm dabei und vieles mehr. Übergriffe finden aber nur dann nicht statt, wenn keine Person übergriffig ist. Wir richten uns mit unseren Botschaften eindeutig an potenziell übergriffige Menschen
und an die gesamte Gesellschaft. Hier liegt die Verantwortung, sich korrekt zu verhalten, Grenzen zu wahren und auch, Bekannte, Freund*innen oder Unbekannte zu stoppen, die dies eben nicht tun. Wegschauen und Bagatellisieren geben grenzüberschreitenden Menschen Raum, der den von betroffenen Personen wiederum begrenzt.
Die Kampagne findet in 25 Stadt- und Landkreisen statt, die allesamt im nachtsam-Kooperationsnetzwerk sind und nachtsam geschulte Einrichtungen und Festivals vor Ort haben, in Zusammenarbeit mit den lokalen Frauenfachberatungsstellen, den Gleichstellungsbeauftragten, sowie einem breit gefächerten Verbund an
Institutionen und Hochschulen. In Rastatt ist der Feuervogel mit dabei!
Ein besserer Schutz vor sexualisierter Gewalt für Kinder und Jugendliche ist notwendig: Fachleute schätzen, dass auch in Baden-Württemberg in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder sitzen, die Opfer von sexualisierter Gewalt sind. Die interministerielle „Kommission Kinderschutz zur Aufarbeitung des Missbrauchsfalls in Staufen und zur Weiterentwicklung des Kinderschutzes“ forderte übergreifende Ansatzpunkte zur Strukturverbesserung im Kinderschutz. Nachhaltiger Kinderschutz steht auf breiten Füßen und erfordert Schulterschluss von Akteur:innen auf unterschiedlichsten Ebenen.
Das Projekt “Starke Bündnisse gegen sexualisierte Gewalt” der LKSF Baden-Württemberg e. V. verankert eine strukturbildende Maßnahme im Landkreis. Angepasst an die örtlichen Gegebenheiten und Bedarfe werden in Verantwortung der Landkreisverwaltung und der Beratungsstelle Feuervogel interprofessionelle Netzwerkstrukturen initiiert, die dem komplexen Thema “Schutz vor sexualisierter Gewalt” gerecht werden und sexualisierter Gewalt etwas entgegensetzen können.
Steuerungsgruppen der Starken Bündnisse der
verschiedenen Landkreise im Land Baden-Württemberg
Der Verein Feuervogel verfolgt von Anfang an die Strategie, alle gesellschaftliche Teile in den Schutz für Kinder mit einzubinden. 1999 gründete der Verein Feuervogel den AK „ Kinder haben Rechte“ mit dem Ziel die UN Kinderrechte allen bekannt zu machen und mit Leben zu füllen, für dieses Projekt wurde der Verein im Jahr 2004 vom Land Baden-Württemberg als vorbildliche kommunale Bürgeraktion ausgezeichnet.
Der AK „Kinder haben Rechte“ hat über die mehr als 20 Jahre seiner Tätigkeit mit Projekten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, Fachtagen, Theaterstücken, großen Kinderfesten auf dem Marktplatz und seiner Öffentlichkeitsarbeit dieses Ziel verfolgt und den Boden bereitet für die breite gesellschaftliche Unterstützung für das Thema in Rastatt. So dass das „Starke Bündnis gegen sexualisierte Gewalt“ eine logische Fortsetzung wäre.
Aus unserer Beratungserfahrung in einigen größeren Fällen ist uns die konzeptionelle Verankerung des Kinderschutzes in allen gesellschaftlichen Bereichen einer Gemeinde ein wichtiges Anliegen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein in allen Bereichen konsequent gelebter Kinderschutz wirksam gegen Täter:innenstrategien helfen kann.
Grundlegend dabei sind aus unserer Sicht die folgenden beiden Rechte, das Recht des Kindes auf körperliche Selbstbestimmung und das Recht auf Partizipation der Kinder und Jugendlichen bei der Gestaltung ihrer Lebensräume, wenn diese im Alltag mit Leben gefüllt sind.
Aufklärungs- und Aktivierungskampagne vom BMFSFJ und UBSKM
Die Fachberatungsstelle Feuervogel ist Kooperationspartnerin des landesweiten Projektes im Landkreis Rastatt.
Die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt unterstützt die Betriebe des Nachtlebens wie Bars, Diskos, Clubs, ebenso wie Veranstalter*innen von Weinfesten, Vereinsfeiern, Tanzschulen usw. mit Schulungen und Beratung dabei, ihren Gästen eine möglichst unbeschwerte Zeit zu ermöglichen.
Jetzt Neu: Schulung für den Breiten- und und Spitzensport sowie Festivals:
neue 90 minütige Schulung für das Orga - Team und 10 minütige Videos für alle Helfenden